Seite:Thomas Bruck, der Sträfling.pdf/86

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ist notiert worden. Die Schneider hat nur gesagt: „Franz war hier. Die Greifer waren im Vesuv. Die Droschke kann teuer werden.“ – Und Schniegel-Otto hat geantwortet: „Keine Sorge – Droschke ganz harmlos!“ Wir kennen nun also Otto Bröses Schlupfwinkel, und dort werden wir wohl auch Bruck finden. – Lesen Sie jetzt mal zunächst diese Protokolle aus den Akten Salbing-Kresten und Bruck.“

Alex Krosta brauchte dazu zehn Minuten. Als er nun die Akten Bruck auf den Tisch legte, zog er die schmale Nase ganz kraus und sagte langsam:

„Es kann kein Zufall sein, daß Brucks Frau so versessen darauf war, einen Stammbaum der Familie Bruck anzulegen, und daß die Kresten hier im Protokoll über ihren betrügerischen Verehrer Herbert „Müller“ angibt:

„Ich bin nur vier Mal, stets abends, mit ihm zusammengewesen. Wir sind dann spazieren gegangen. Er machte mir stark den Hof, und er war mir auch, von seiner heiseren, leisen Stimme abgesehen, ganz sympathisch, obwohl ich für Männer mit Spitzbärten nicht schwärme. Er sprach meist von seinen Arbeiten über Wappenkunde. Er beschäftigte sich, behauptete er, mit der Aufstellung von Familienstammbäumen, und er fragte wiederholt, ob ich nicht genügend alte Urkunden über die Familie meines Vaters besäße, um sie ebenfalls für einen Stammbaum benutzen zu können. Solche Urkunden befanden sich nun lediglich im Besitz einer entfernten Verwandten von mir,
Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/86&oldid=- (Version vom 1.8.2018)