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11. Kapitel.

Doktor Feldt war aufgesprungen. Und Krosta hastete hervor: „Sickingenstraße war ein Haupttreffer! Die Hausbesitzerin von Nr. 65, gleichzeitig Moschlers Wirtin, sitzt auf der Wache!“

Er war ganz erschöpft, der kleine zappelige Krosta, sank nun in einen Stuhl und berichtete stockend und wiederholt tief Atem holend, was er dort in der Wohnung alles entdeckt hatte.

„Hier – bitte – eine Photographie Moschlers und der Emma Müller,“ sagte er nun. „Auf der Rückseite steht:

Zum Andenken an Deine Kinder
Emma und Hans.
München, November 1912.

Und hier –“ – er reichte Feldt ein paar Papiere, darunter zwei zerknitterte Blätter – „eine Urkunde des deutschen Konsulats in Mexiko vom 2. August 1911 über die vollzogene Eheschließung des Kaufmanns Franzesco Almado mit Emma, geborenen Müller; ferner ein Geburtsschein dieser Emma Müller. Dann – diese zerknüllten, beschmutzten Blätter aus dem Mülleimer, bedeckt mit Schreibversuchen, bedeckt mit dem Namen „Dr. Thomas Bruck“, also Fälschungsversuche!“

Kommissar Feldt lächelte etwas[1]. „Ruhe, Krosta, Ruhe. Ich begreife ja Ihre Aufregung. Sie haben die Brücke entdeckt, die von dem Fall Salbing-Kresten zu Bruck sich spannt: die Person Moschlers, die vielleicht unter dem Namen Almado der erste Gatte der Emma Müller

  1. Vorlage: etvas
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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/84&oldid=- (Version vom 1.8.2018)