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„Sehr bedauerlich. – Würden Sie mir jetzt sein Zimmer öffnen?“

„Ich habe keinen Schlüssel zu dem Flureingang –“

„Dann werde ich die Tür durch einen Schlosser öffnen lassen –“

„Wie Sie wollen. – Sie können aber auch durch die zweite Tür von meiner gute Stube aus hinein.“

Sie ging voran. – Vor der Tür nach Tompsons Zimmer stand ein Paneelsofa. Aber es war merkwürdigerweise so weit von der Wand abgerückt, daß man sich bis zur Tür hindurchschieben konnte.

Krosta tat dies so schnell, daß er hierbei der dürren Gluck zuvorkam, legte die Hand auf den Drücker und fühlte gleichzeitig, daß der Schlüssel von dieser Seite im Schloß steckte. – Die Tür war unverschlossen, schlug nach außen und gestattete Krosta ohne weiteres den Eintritt, da drüben kein Möbelstück den Weg versperrte.

„Das sieht so aus, als ob Tompson bei der Gluck auf diese Weise jeder Zeit Zutritt hatte,“ dachte er und schaltete seine Taschenlampe ein, rieb dann ein Zündholz an und stieg auf einen Stuhl, um die eine Flamme der dreiarmigen Gaskrone anzuzünden.

Ein besonderer Gedanke ließ ihn das Streichholz so ungeschickt halten, daß es nutzlos abbrannte. Inzwischen hatte er mit dem Finger den Zylinder befühlt. Der war kalt.

Er rieb ein zweites Zündholz an und drehte die Krone. Ah – dieser Zylinder war noch warm! Also mußte

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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/79&oldid=- (Version vom 1.8.2018)