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„Weeß ick nich – warraftij – weeß ick nich!“ Pinzke wollte retten, was noch zu retten war.

„Hm – wollen Sie wirklich mit aufs Präsidium, Pinzke, – wegen Beihilfe?! Mann, das ist ja so töricht, zu lügen. Wir bekommen doch alles heraus. Kumst aus der Müllerstraße hat schon gepfiffen, und der Schniegel-Otto wird weniger Faxen machen als Sie! Auf Ihnen bleibt’s dann sitzen, Pinzke!“

Pinzke knackte mit den Fingern. „So, so, Kumst hat jepfiffen. Na, dann – dann hilft’s ja woll nischt. Also der mit ’n schwarzen Schnurrbart jing ins Excelsior-Hotel in de Bellewühstraße.“

„Erzählen Sie genauer, Pinzke –“

„Na, der Schwarze hatte doch den Bruck in ’n Tierjarten so halb alle jemacht – mit ’n Betäubungsmittel, und fuhr ihn dann mit’s selbe Droschkon nach Nr. 65 in de Sickingenstraße in Moabit. Otto war immer hinterdrein. Ick kam jrade von meine Braut aus die Beusselstraße, als Otto mir anrief. Ick sollte dem Droschkon folgen, und der Schwarze ließ es denn eenfach in ’n Seitenwej von ’n Tierjarten stehen und jing nach’s Excelsior. Otto hatte mir hier in ’n Vesuv for nachher bestellt, und ick hatte eben det Droschkon jleich aus ’n Tierjarten wieder mitjenommen. Det is allens, und dafor bekam ick die dreihundert Meter von Otto.“

Alex Krostas Augen flackerten vor Freude. Aber er hatte die Lider vorsichtigerweise halb geschlossen.

„Ich verstehe,“ nickte er. „Der geschniegelte Otto hat Bruck befreit –“

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/73&oldid=- (Version vom 1.8.2018)