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9. Kapitel.

Franz Pinzkes Leidenschaft war das Skatspiel. Auch jetzt saß er in Vater Brüskes Wohnstube mit drei anderen Skatratten und hatte soeben beim Zahlenreizen bis 40 geboten.

Vater Brüske, der Inhaber des Vesuv, bediente vorn die anderen Stammgäste. Zwei davon hatten vorhin bezahlt, und Brüske ließ sie nun vorsichtig hinaus, indem er erst mal allein den Kopf zur leise geöffneten Kellertür hinausstreckte. Die Luft war rein. Die beiden Gäste gingen davon.

Alex Krosta stand dicht daneben in der Ecke der Haustür, trat jetzt schnell vor.

„’n Abend, Vater Brüske –“

„Ah – hoher Besuch!“ – Der dicke Brüske deutete auf die nur angelehnte Kellertür. „Bitte – nach Ihnen, Herr Krosta –“

„Ist Franz Pinzke unten?“

„Ja. Er spielt Skat. Wir feiern son kleenet Familienfest.“

Brüske hatte bereits auf den in der Tür verborgen angelegten elektrischen Kontakt gedrückt. Er wußte, daß die Gäste nun alle in der Wohnstube saßen, so daß ihm wegen Überschreitung der Polizeistunde nichts passieren konnte.

Krosta schritt die Stufen hinab und sagte mit halb zurückgewandtem Kopf: „Dort drüben sitzt Kommissar Feldt im Auto. Ich werde Ihr Fest jedoch nicht lange stören, Vater Brüske, habe den Franz nur ’ne Kleinigkeit

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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)