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7. Kapitel.

Der Droschkenbesitzer Kumst war noch in seiner Wagenremise, wo er seinen anderen Wagen für morgen in Stand setzte. Er händigte Bruck Brieftasche und Geld aus, erhielt die vereinbarten fünfhundert Mark und war mit dem Geschäft dieser Nacht sehr zufrieden.

Für Bruck hieß es nun, irgendwo ein Nachtquartier zu finden. Es war inzwischen gegen halb zwei Uhr morgens geworden, und er fühlte, wie eine schnell zunehmende Erschöpfung ihm zuweilen den kalten Schweiß auf die Stirn trieb.

Schniegel-Otto bot ihm seinen Diwan als Bett an. „Ich wohne absolut sturmfrei, Herr Rechtsanwalt,“ erklärte er. „Wie ein Fuchs – mit zwei Ausgängen! Falls es nicht gegen Ihr Gefühl als ehrlicher Mensch geht, Gast eines mehrfach abgefaßten Taschendiebes zu sein, dann –“

„Sie vergessen, daß ich ein – Mörder bin,“ fiel Bruck ihm ins Wort. „Ich nehme mit Dank an. Nur – sollen wir den Mann im Excelsior ohne Aufsicht lassen?“

„Nein. Das Beaufsichtigen hat bis morgen vormittag – bis heute vormittag besser – Zeit. Ich werde Ihnen dieserhalb schon Vorschläge machen.“

Sie fanden ein freies Auto, und Otto Bröse nannte dem Chauffeur die Heklastraße in Halensee als Ziel. Das Auto fuhr den westlichen Stadtvierteln zu.

Schniegel-Otto ließ Bruck das Auto bezahlen, als es nun an der Ecke Kurfürstendamm und Heklastraße hielt.

Sie bogen nach links in die Heklastraße ein. „Ich muß

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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/54&oldid=- (Version vom 1.8.2018)