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behalten?! Ne – man hat doch überall jute Bekannte. Der Musjeh, der mit den Droschkon abjondelte, hat nu meinen Freind Pinzke als stillen Beobachter. Und der Franz Pinzke is noch um hundert Kerzenstärken heller als ich! Wir treffen uns nachher mit Franz im Vesuv in der Borsigstraße, und dann wird er Bericht erstatten, wie’s in der Bürosprache heißt. Der Vesuv ist für Stammjäste die janze Nacht von hintenrum zu besteigen. – Na – zufrieden, Herr Rechtsanwalt?“

„Ja – ja! Wie soll ich Ihnen nur danken, Herr Bröse?!“

„Jar nicht! Mir macht det Spaß – Tatsache! Schniegel-Otto als Detektiv – da is ’s Ende von wej! – Übrijens – der Kerl, der mit ’m Koffer loszog, hatte sich als Weib rausstaffiert –“

Bruck überlegte. Bröse hatte es eigentlich verdient, daß er ihm alles anvertraute.

„Herr Bröse,“ sagte er zögernd, „ich kann mich wohl auf Ihre Verschwiegenheit verlassen: der Mann mit dem Koffer war meine – ermordete Frau! Ich habe sie an der Stimme und den langen schmalen Händen wiedererkannt –“

„Jott Strambach! Ihre – Ihre Frau, die Sie –“

„– ja, die ich ertränkt haben soll –“

Der Taschendieb schob den Hut ins Genick.

„Da wird einem janz wirr unter die Scheitelmähne,“ meinte er. „Wenn Sie sich nur nich jetäuscht haben, Herr Rechtsanwalt –“

„Ausgeschlossen, gänzlich ausgeschlossen! Ich spürte ja

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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/51&oldid=- (Version vom 1.8.2018)