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„Ich danke Ihnen, Herr Bröse,“ sagte Bruck herzlich. „Man wollte mich der Polizei als Mörder Ulla Krestens in die Hände spielen –“

„Quatsch!“ meinte Schniegel-Otto. „Det is doch man blauer Dunst, Herr Rechtsanwalt! Die Bande wird sich hüten! Ne – so dämlich sind die nich! Denn, wenn sie die Polizei zum Beispiel antelephoniert und jemeldet hätten, daß Nr. 65 Sickingenstraße Erdgeschoß rechts der Mörder der Kresten gefesselt sitzt, dann wäre die Polizei woll alleene auf den vaninftijen Jedanken jekommen, daß Sie hier det Opfer von ’ne janz raffinierte Intrije sind. Ne – die Jeschichte muß ’n andern Hinterjrund haben. Sehen Sie doch mal nach, Herr Rechtsanwalt, ob Sie noch Ihre Brieftasche und das Geld haben –“

„Beides gab ich dem Droschkenkutscher in Verwahrung und zugleich als Pfand für die Überlassung von Wagen und Pferd,“ erklärte Bruck.

„Sehr jut – sehr jut. – Hat man Ihnen die Taschen durchsucht?“

„Das weiß ich nicht. Ich war ja recht lange bewußtlos.“

„Dolle Schose – dolle Schose!“ brummte der Schniegel-Otto.

„Leider sind uns jetzt die beiden entwischt,“ meinte Bruck enttäuscht. „Was hilft uns nun –“

Ne, Herr Rechtsanwalt, – ins Jejenteil! Die sind uns nich entwischt! Haben Sie jejlaubt, ich würd’ nicht dafor jesorgt haben, daß wir die Kerle an die Strippe

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Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/50&oldid=- (Version vom 1.8.2018)