Seite:Thomas Bruck, der Sträfling.pdf/28

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

auch gleichzeitig mit meiner eigenen Angelegenheit beschäftigen.“

„Oh – wie mich das freut!“ meinte sie herzlich. „Dann müssen Sie aber auch sofort dieses hier –“ – sie erhob sich und holte von einem anderen Tischchen einen großen Briefumschlag, den sie dort bereitgelegt hatte – „als vorläufiges Honorar annehmen. – Keine Widerrede, Herr Rechtsanwalt!“

Er hatte eine ablehnende Handbewegung gemacht und war aufgestanden, besann sich jedoch sofort eines besseren und sagte mit trübem Lächeln: „Ich kann das Geld nicht entbehren. Ich bin ja völlig mittellos. Die Prozeßkosten haben meine Ersparnisse damals verschlungen. Ich danke Ihnen, Fräulein Kresten. Ich werde mir dieses Geld verdienen. Sie sollen mit mir zufrieden sein.“

Er schob den Umschlag in die Innentasche seiner Jacke.

„Einen Augenblick,“ flüsterte Ulla dann, die offenbar durch ein Geräusch im Flur argwöhnisch geworden war. „Ich will nur nachsehen, ob das Mädchen und die Köchin sich entfernt haben. Ich bin sofort wieder zurück –“

Sie verließ das Zimmer durch die Flügeltür nach dem Flur zu.


Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Thomas Bruck, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1923, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Bruck,_der_Str%C3%A4fling.pdf/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)