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 Ach, es sollten alle Schwestern als Friedensbotinnen durchs Land ziehen! So würden sie ihren Beruf recht erfüllen.


 Macht es eurem Mutterhaus niemals schwer, wenn es einen Wechsel gibt. Ich möchte so gern, daß ihr ein hochherziges Geschlecht würdet, ein weites, freies Herz und eine offene Seele hättet und – Mut. „Das Ständige ist viel mehr dem Verderben ausgesetzt als das Nichtständige“, hat Herr Pfarrer Löhe gesagt. Es muß ein frischer Geist wehen; wir müssen immer auf unserer Hut sein, daß wir nicht schläfrig werden. Laßt nur keinen Schlendrian unter uns einreißen, weder in unserm inneren Leben noch in unserem äußeren, weder im Berufs- noch im Gemeinschaftsleben.


 Wir sollen mit Freuden überall hingehen, wohin wir gesendet werden, und denken: Der liebe Gott hat mich hieher gesandt; wohlan, ich will Ihm hier mit Freuden dienen.


 Nehmt unsere Sache mit heiligen Händen, mit zitternden Händen, möchte ich sagen; es ist eine heilige Gottespflanzung, um die ein Kampf in der Luft ist. Wehe uns, wenn wir nur den kleinsten Finger hergeben, um Zwietracht anzurichten! Ich möchte so gern, daß ihr unsere Sache recht in euer Herz nehmt. Da müßte unsere Person ganz in den Hintergrund treten. Ich meine auch so: wenn es sich um einen Berufswechsel handelt, sollen wir denken: Wenn nur die Sache gefördert wird!


 Im Grunde wurzeln alle Sünden in der Selbstsucht. Diese darf sich bei einer Diakonisse nicht ausleben. Ihr Beruf, wenn sie ihn richtig auffaßt, muß sie davor schützen. Um alles in der Welt, ihr hängt doch an nichts! Hast du

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Therese Stählin: So wir im Lichte wandeln. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1959, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_So_wir_im_Lichte_wandeln.pdf/36&oldid=- (Version vom 22.8.2016)