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 Nicht wahr, ich darf es doch von euch allen erwarten, daß niemand im Diakonissentum gute Tage haben möchte. Das ist etwas Ordinäres, wenn jemand nicht auch die Mühsal des Lebens auf sich nehmen mag. Es hat mir jemand geschrieben, im Diakonissentum habe man es zu leicht und zu schön. Das hat mir viel zu denken gegeben. Aber es kann sein, daß das sorgenfreie Leben im Diakonissentum vielen, welche nicht auch die Verantwortung auf sich nehmen, die Versuchung nahe treten läßt, die Dinge im Diakonissentum zu leicht zu nehmen.


 Herr Pfarrer Löhe sagte einmal: „Ihr Schwestern von Dettelsau, es sind euer zu viel.“ Er erzählte dann die Geschichte von Gideons Kampf mit den Midianitern und meinte: „Wer blöde und verzagt ist, kehre um!“ Und alle, die mit Bequemlichkeit „aus dem Bache trinken“, die das Gemach des Lebens suchen, die sollen weggehen. Nur die mit heiligem Mut und heiliger Entsagung angetan sind, können den Streit führen gegen Midian.


 Herr Pastor v. Bodelschwingh sagt: „Die Schürze, die Schürze ist das entscheidende Merkmal!“ Er meint damit, ob der Dienegeist vorhanden ist. Jesus ist der gehorsame Knecht geworden, und wer Ihm gehören will, muß im Gehorsam sich bemühen.


 Der innerste Kern unseres Dienens ist der, die Seelen anderer zu gewinnen. Bittet doch Gott, daß Er es euch schenke, eine Seele fürs ewige Leben zu retten, damit, wenn ihr hinaufkommt, jemand da ist, der auf euch zukommt und sagt: Du hast mir geholfen zum ewigen Leben.


 Ihr werdet alle mit mir darin übereinstimmen, daß Arbeiten und Dienen bei gesundem Leibe weit leichter ist, ob auch der Beruf schwere Lasten auferlegt, als unter Leibesnot

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Therese Stählin: So wir im Lichte wandeln. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1959, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_So_wir_im_Lichte_wandeln.pdf/34&oldid=- (Version vom 22.8.2016)