Jesu Wille ist es, uns zu sich zu ziehen. Aber Er tut es nicht ohne unseren Willen. Darum ist die beständige Reinigung unseres Willens die Hauptarbeit, der sich alle andern unterordnen, wir haben aber auch dafür den kräftigen Beistand des heiligen Geistes, den uns der Vater auf unsere Bitten zweifellos geben will.
Bei all unserm Rennen und Laufen, bei all unserer Geschäftigkeit, bei allem scheinbar nur äußeren Dienst müßte das immer der Eine Mittelpunkt sein: unser alter Mensch soll sterben und der neue hervorkommen.
Wir müssen stille Leute werden, damit wir annehmen, was der heilige Geist in seiner stillen, zarten Weise zu uns redet.
Wir müssen mehr mit Gott allein sein, sonst umtönt und übertönt der Lärm dieses Lebens die Stimmen der Ewigkeit in uns.
Wir würden Gottes Willen klarer erkennen, wenn wir nicht so weltförmig wären, sondern mehr im Geiste lebten.
Daß wir uns doch nichts erlauben, was Gottes Zorn und Ungnade herausfordern könnte! Nicht wahr, wir wachen über uns, wenn Leichtsinn und Oberflächlichkeit sich bei uns einschleichen wollen, daß wir dann in die Tiefe gehen.
Therese Stählin: So wir im Lichte wandeln. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1959, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_So_wir_im_Lichte_wandeln.pdf/20&oldid=- (Version vom 22.8.2016)