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Füßen hinüber ans andre Ufer, wo das Spiegelbild des Herrenhauses leise schaukelnd auf dem Wasser schwamm. Dann setzte er plötzlich seinen Weg fort.

Es ging jetzt fast steil den Berg hinab, so daß die untenstehenden Bäume wieder Schatten gewährten, zugleich aber die Aussicht auf den See verdeckten, der nur zuweilen zwischen den Lücken der Zweige hindurchblitzte. Bald ging es wieder sanft empor, und nun verschwand rechts und links die Holzung; statt dessen streckten sich dichtbelaubte Weinhügel am Wege entlang; zu beiden Seiten desselben standen blühende Obstbäume voll summender, wühlender Bienen. Ein stattlicher Mann in braunem Ueberrock kam dem Wanderer entgegen. Als er ihn fast erreicht hatte, schwenkte er seine Mütze und rief mit heller Stimme: Willkommen, willkommen, Bruder Reinhardt! Willkommen auf Gut Immensee!

Gott grüß dich, Erich, und Dank für dein Willkommen! rief ihm der Andre entgegen.

Dann waren sie zu einander gekommen und reichten sich die Hände. Bist du es denn aber auch? sagte Erich, als er so nahe in das ernste Gesicht seines alten Schulkameraden sah.

Freilich bin ich’s, Erich, und du bist es auch; nur siehst du noch fast heiterer aus, als du schon sonst immer gethan hast.

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Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/84&oldid=- (Version vom 1.8.2018)