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Hausdiele. Bei dem Schall der Thürglocke wurde drinnen in der Stube von einem Guckfenster, welches nach der Diele hinausging, der grüne Vorhang weggeschoben und das Gesicht einer alten Frau dahinter sichtbar. Der Mann winkte ihr mit seinem Rohrstock. Noch kein Licht! sagte er in einem etwas südlichen Accent; und die Haushälterin ließ den Vorhang wieder fallen. Der Alte ging nun über die weite Hausdiele, durch einen Pesel, wo große Eichschränke mit Porzellanvasen an den Wänden standen; durch die gegenüberstehende Thür trat er in einen kleinen Flur, von wo aus eine enge Treppe zu den obern Zimmern des Hinterhauses führte. Er stieg sie langsam hinauf, schloß oben eine Thür auf, und trat dann in ein mäßig großes Zimmer. Hier war es heimlich und still; die eine Wand war fast mit Repositorien und Bücherschränken bedeckt; an der andern hingen Bilder von Menschen und Gegenden; vor einem Tisch mit grüner Decke, aus dem einzelne aufgeschlagene Bücher umherlagen, stand ein schwerfälliger Lehnstuhl mit rothem Sammetkissen. - Nachdem der Alte Hut und Stock in die Ecke gestellt hatte, setzte er sich in den Lehnstuhl und schien mit gefalteten Händen von seinem Spaziergange auszuruhen. - Wie er so saß, wurde es allmählig dunkler; endlich fiel ein Mondstrahl durch die Fensterscheiben auf die Gemälde

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Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/54&oldid=- (Version vom 1.8.2018)