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Du gehst an meiner Seite hin
Und achtest meiner nicht;
Nun schmerzt mich deine weiße Hand,
Dein süßes Angesicht.

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O sprich wie sonst ein liebes Wort,

Ein einzig Wort mir zu!
Die Wunden[WS 1] bluten heimlich fort,
Auch du[WS 2] hast keine Ruh.

Der Mund der jetzt zu meiner Qual

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Sich stumm vor mir verschließt,

Ich hab’ ihn ja so tausend mal,
Viel tausend mal geküßt.

Was einst so überselig war,
Bricht nun das Herz entzwei;

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Das Aug’, das meine Seele trank,

Sieht fremd an mir vorbei.


  1. Vorlage: Wnnden
  2. Vorlage: dn
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Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/47&oldid=- (Version vom 1.8.2018)