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weiter fuhren, sprang die kleine Katze mit von Baum zu Baum. Was machst du da? rief der kleine Häwelmann hinauf. Ich illuminire! rief die kleine Katze herunter. Wo sind denn die andern Thiere? rief der kleine Häwelmann hinauf. Die schlafen! rief die kleine Katze herunter und sprang wieder einen Baum weiter; wenn ich mein letztes Auge zumache, so wacht der erste Maulwurf auf. Das dauert mir zu lange, sagte Häwelmann; ich will in den Himmel fahren; alle Sterne sollen mich fahren sehen. Junge, sagte der gute alte Mond, hast du noch nicht genug? Nein, schrie Häwelmann, mehr, mehr! Leuchte, alter Mond, leuchte! und dann blies er die Backen auf, und der gute alte Mond leuchtete, und so fuhren sie zum Walde hinaus, und dann über die Haide bis ans Ende der Welt, und dann grade in den Himmel hinein. Hier war es lustig; alle Sterne waren wach, und hatten die Augen auf, und funkelten, daß der ganze Himmel blitzte. Platz da! schrie Häwelmann und fuhr in den hellen Haufen hinein, daß die Sterne rechts und links vor Angst vom Himmel fielen. Junge, sagte der alte gute Mond, hast du noch nicht genug? Nein, schrie Häwelmann, mehr, mehr! und hast du nicht gesehen! fuhr er dem alten guten Mond grade über die Nase, daß er ganz dunkelbraun im Gesicht wurde. Pfui! sagte der Mond und

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Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)