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und heftete seine Augen an die krause altertümliche Gypsdecke.

Was hast Du? fragte ihn die Großmutter.

Die Decke ist gerissen, sagte er, die Simse sind auch gesunken. Der Saal wird alt, Großmutter, wir müssen ihn umbauen.

Der Saal ist noch nicht so alt, erwiederte sie, ich weiß noch wohl, als er gebaut wurden.

Gebaut? Was war denn früher hier?

Früher? Wiederholte die Großmutter; dann verstummte sie eine Weile, und saß da, wie ein lebloses Bild; ihre Augen sahen rückwärts in eine vergangene Zeit, ihre Gedanken waren bei den Schatten der Dinge, deren Wesen lange dahin war. Dann sagte sie: Es ist achtzig Jahre her; dein Großvater und ich, wir haben es uns oft nachher erzählt, - die Saalthür führte dazumalen nicht in einen Hausraum, sondern aus dem Hause hinaus in einen kleinen Ziergarten; es ist aber nicht mehr dieselbe Thür, die alte hatte Glasscheiben, und man sah dadurch gerade in den Garten hinunter, wenn man zur Hausthür hereintrat. Der Garten lag drei Stufen tiefer, die Treppe war an beiden Seiten mit buntem chinesischem Geländer versehen. Zwischen zwei von niedrigem Bux eingefaßten Rabatten führte ein breiter, mit weißen Muscheln ausgestreuter

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Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)