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Er war aufgestanden, er wollte gehen. Du wirst zu kalt, sagte er. Aber sie drückte seine Hand an ihre Wange, sie legte ihre Stirn an seine. Ich bin heiß! fühl nur, brennend heiß! sagte sie; sie schlug ihre Arme um seinen Nacken, sie ließ sich wie ein Kind an seinem Halse hängen und sah ihn stumm und selbstvergessen an.

*       *       *

Acht Tage nach dieser kalten Nacht vermochte sie ihr Bett nicht zu verlassen; zwei Monate später war sie gestorben. Er hatte sie nicht wieder gesehen; aber seit ihrem Tode ist seine Begierde erloschen, er trägt jetzt schon jahrelang ihr frisches Bild mit sich herum, und ist gezwungen eine Todte zu lieben.

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Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/125&oldid=- (Version vom 1.8.2018)