Seite:The Life and Works of Christopher Dock.djvu/79

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock

Also ist es auch mit Glauben und Unglauben, ferner zwischen Barmhertzigkeit und Unbarmhertzigkeit, zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, zwischen Keuschheit und Unkeuschheit, zwischen Demuth und Hochmuth. Summa: Alle göttliche Eigenschafften haben das Leben in sich, und führen auch einen Geruch zum ewigen Leben mit sich, wer sich durch ihre Krafft und Würckung will bearbeiten und regieren lassen, der kommt dadurch zur Wiedergeburt, und aus dem Tod ins Leben. Hingegen alles ungöttliche Wesen nebst deren Eigenschaften, geben einen Geruch des Todes von sich, einen tödtlichen Geruch des Todes zum Tode und Verdammniß, wer ihnen biß in den Tod folget.

Als ihnen nun dieses auch zum Theil eröffnet: So haben sie Sprüche von dieser oder jener Eigenschafft, so, wie es an sie begehret wird aufsuchen müssen: Welcher dann den ersten Spruch von solcher Eigenschafft hat, so an sie gefordert worden, der trit heraus und strecket die Hand aus, und wie sie Sprüche von solcher Eigenschaft finden, so treten sie eines nach dem andern hervor, und stellen sich in eine Reyhe, eines hinter das andere, die Knaben besonders, und die Mägdlein besonders: Dieses continuiret bis sie alle Sprüche haben. Alsdann liefet der erste seinen Spruch: Findet sichs aber, daß jemand in der Reyhe ist, der den Spruch auch hätte, der gelesen ist, so tritt es aus der Reyhe und suchet sich einen andern, und tritt alsdann wieder zu unterst in die Reyhe. Dieses geschiehet darum, daß die edlen Honigblumen alle besucht werden: Auch findet es sich von selbsten, daß je mehr Sprüche von solcher Eigenschafft so an sie begehrt worden vorkommen, je mehr die Wahrheit desjenigen deutlicher an Tag kommt, so, daß ein Spruch den andern nicht nur befestiget, sondern auch erklähret und ausleget. Nach geschehenem lesen der Sprüche werden etliche Fragen an sie gestellt, welche dieselbe von selbsten erklären; dann werden sie wieder auf gemeldte Sprüche zurück gewiesen, und nochmahls wiederholet; da dann insgemein verschiedene Anmerckungen vorkommen, und auß angeführten Sprüchen klar vor Augen liegen, theils zur Lehre, theils zum Trost und Stärckung des Glaubens, theils zur Straffe und Warnung.

Ferner wann sie wohl geübt im suchen, so läßt man es zuweilen bey ihnen auf die Probe kommen, und erinnert sie: Daß das äusserliche Suchen an sich selbst nicht verwerflich sey, jedoch solten

Empfohlene Zitierweise:
Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/79&oldid=- (Version vom 9.4.2018)