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Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock

Jugend mit Ernst gedämpffet und an statt dessen etwas gutes gepflantzet, auch GOtt hertzlich darum ersuchet wird, daß er zum pflantzen und begiessen sein gnädiges Gedeyen geben wolle, so ist Hoffnung, mit der Hülffe GOttes etwas gutes an der Jugend zu ihrem Besten ins Werck zu richten. Dann die Jugend an sich selbst ist allezeit am meisten zu entschuldigen; denn sie ist wie Wachs, in welches man allerley Formen drucken kan. Lässet man aber solche böse Wurtzel ausschlagen und unverhindert fort wachsen, so werden gleichfalls solche böse Früchte an den erwachsenen Bäumen, verstehe an solchen erwachsenen Menschen zum Vorschein kommen, die dem Wehe und höllischen Feuer zugeeignet werden. Denn die Art ist dem Baum schon an die Wurtzel gelegt, daß, welcher Baum nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Nun ist die Lügen eine solche Frucht die ins Feuer gehütet. Sie ist auch der Schlupffwinckel worinnen sich die anderen Sünden verbergen, daß man sie nicht sehen noch finden soll, damit ein Betrüger seine Betrügerey fort treiben kan, und dannoch ein ehrlicher Mann sey, oder davorgehalten seyn will, so schmücket er seine Sache mit Lügen. Daß eine Hure doch die Ehre als eine Jungfrau haben und behalten will, darzu gebraucht sie die Lügen. Ein Dieb, Mörder und Ehebrecher machts eben so, und wann nicht offenbare Zeugnisse genug vorhanden sind, werden wohl die Sachen mit Lügen so verdeckt und vertheidiget werden, daß man dißfalls vor der Welt dannoch ein ehrlicher Mann bleibet. Aber wo nicht in Zeit der Gnaden solche Sünden vor GOtt durch hertzliche Busse bereuet und bekennet werden, so wird solcher Schlupffwinckel nichts verbergen können, das Ende wird die Last tragen müssen. Dann wer seine Missethat leugnet, dem wirds nicht gelingen: Wer sie aber bekennet und läßt, der wird Barmhertzigkeit erlangen. Sprüchw. Salom. 2, v. 13. 1 Ep. Joh. 1, v. 8. 9.

Was nun die Mittel belanget, solchen üblen Ausbruch zu hindern daß er nicht überhand nehme, so sehe ich zwar, daß es nicht in menschlichen Kräfften stehet die Wurtzel im Grund zu vertilgen: GOtt allein, durch seines H. Geistes Krafft muß diesen Seegen in uns ausführen. Jedennoch ist Predigern und Vorstehern, Eltern und Schulmeistern ihre Pflicht, erstlich an ihnen selbst, an ihrem Nächsten und Neben-Menschen, und auch an der Jugend zu arbeiten, diesen befleckten Rock des Fleisches nicht nur zu hassen, sondern auch auszuziehen, so viel sie durch GOttes Gnade vermögen ins

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Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/64&oldid=- (Version vom 11.5.2019)