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Fehler mit wahrer Reue, suche es wieder zu ersetzen oder um Erlassung zu bitten, und hüte dich dein Lebetag für solchem schändlichem Laster.

59. Befleissige dich der wahren Aufrichtigkeit, gewöhne dich nicht an das schändliche Lügen, dessen Vater der Teuffel ist, sondern rede die Wahrheit von Hertzen, wenn du auch gleich Schaden und Verdruß davon haben soltest.

60. Wenn du etwas wieder erzehlest, das du von andern gehöret, so setze nichts dazu; damit du dem Lügen-Geist nicht in die Stricke fallest.

61. Richte und tadle niemand, offenbare nicht deines Freundes Heimlichkeiten, sey kein Verläumder, Schmeichler und Ohrenbläser, sondern rede wohl von deinem Nächsten, und entschuldige seine Gebrechen.

62. Wenn andre ihrer Schul- und andrer Sünden sich rühmen, oder über Narrenspossen lachen, so hüte dich, daß du dich nicht durch Mitmachen ihrer Sünden theilhafftig machest.

63. Siehest du etwas Böses an andern, so seuftze darüber, erinnere dich dabey deiner eigenen Fehler, und bitte GOtt, daß er dich vor solchen Versündigungen bewahren wolle.

64. Gib jederman was ihm gebühret, und laß dich durch die heilsame Gnade GOttes züchtigen, gerecht zu leben.

III. Regeln von dem Verhalten eines Kindes gegen sich selbst.

65. Liebes Kind, lerne dich selbst recht erkennen.

66. Alles Gute, das du an dir findest, ist GOttes; alles Böse aber, das du in dir findest, ist dein eigen.

67. Wenn du dich ohne Eigenliebe und Schmeicheley recht betrachtest, so wirst du gewahr werden, daß dein Hertz von Natur ein Abgrund des Bösen sey, und daß der Saame aller Laster in dir verborgen liege, welcher nur auf Gelegenheit wartet, hervor zu brechen.

68. Fliehe also alle Gelegenheiten zum Bösen, wie den Teufel selbst. Denn es sind lauter Kupplerinnen, die dich in seine Gewalt überliefern.

69. Deine unsterbliche Seele ist das edelste Theil deines Wesens, daher must du auch mehr dafür sorgen, als für den sterblichen Leib.

70. Der Adel deiner Seele bestehet in der Vereinigung mit GOtt, daher du nach derselben aus allen Kräfften streben must.

71. Wilst du aber mit Gott vereiniget werden und bleiben, so must du die Sünde ernstlich hassen, und die sündlichen Neigungen deines Hertzens in täglicher Reu und Busse dämpfen, denn die herrschende Sünde scheidet dich und GOtt von einander.

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Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/192&oldid=- (Version vom 6.1.2019)