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nur in der Anwendung der künstlerischen Mittel bestehe: „Du lachst und ich weine.“

Auch Gogol zollte seinerseits Schewtschenko eine gewisse Anerkennung: „Sein Los verdient Sympathie und Mitleid. Ich kenne und liebe ihn als talentierten Landsmann und Künstler und ich habe selbst zur Besserung seiner Lage beigetragen (wahrscheinlich beim Loskauf aus der Leibeigenschaft); doch unsre ,Intelligenz' hat ihn verdorben, indem sie ihn zu dichterischem Schaffen antrieb, das seinem Talent fremd war.“ Auch hier macht sich wieder die Abneigung bemerkbar, die viele russische Kreise dem ukrainischen Freiheitssänger gegenüber empfanden. Sollte sich Gogol vielleicht hiebei durch die Ahnung haben leiten lassen, daß durch Schewtschenkos dichterisches Auftreten, er, Gogol, der „seelisch Entzweite“ seiner schwärmerisch geliebten Heimat entrückt werden mußte?[1])

Die dichterische Begabung Schewtschenkos wurde durch einen glücklichen Zufall ans Licht gebracht. Im Winter 1839–1840 weilte in Petersburg ein Gutsbesitzer aus Poltawa, namens Petro Martos, der durch Vermittlung des ukrainischen Dichters E. P. Hrebinka sich von Schewtschenko malen ließ. Während einer Sitzung erblickte Martos ein Stück Papier mit geschriebnen Versen in ukrainischer Sprache und als er erfuhr, daß das Manuskript von Schewtschenko herrühre, ließ er eine kleine Sammlung der Gedichte Schewtschenkos auf eigne Kosten drucken. So entstand in Petersburg im Jahre 1840 die erste Ausgabe des berühmten „Kobsar“, ein epochemachendes Ereignis in der ukrainischen Literatur. Kobsa (Laute), das nationale Instrument in der Ukraine, ist mit höchstens 12 Saiten versehen und wird ohne Bogen gehandhabt. Das Wort „Kobsa“ ist wahrscheinlich von den krimschen Tataren


  1. Gogol dichtete bekanntlich, bei all seinem national-ukrainischen Empfinden und Ehrgeiz, nur in russischer Sprache, was eine beinahe tragische psychische Entzweiung im Leben dieses eigenartigen Genies bedeutete. Den Ruhm, der erste Dichter der Ukraine zu sein, hat er unwiderruflich an Schewtschenko verloren.