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jener literarischen Zeit, in der die romantische Balladenstimmung von Bürgers „Lenore“ vorherrschend war und die sich nicht zuletzt in slawischen Kreisen fühlbar machte.

Mit Gogol, dem größten russischen Schriftsteller, den die Ukraine hervorgebracht hat, kam Schewtschenko niemals in persönliche Berührung. Die ukrainischen Verfasser schienen die ukrainischen Erzählungen Gogols etwas skeptisch betrachtet zu haben, besonders Kulisch, der dem Verfasser des „Taras Buljba“ sachliche Unkenntnis zur Last legte (eine Beschuldigung, die übrigens nicht ganz grundlos war). Schewtschenko urteilte richtiger, indem er bemerkte, daß

Gogol in Nizhyn und nicht in der eigentlichen Ukraine aufgewachsen war und deshalb die ukrainische Muttersprache nicht hinreichend beherrschte. Im übrigen hatte er immerhin von Gogol eine hohe Meinung und „Die toten Seelen“, die er während der Verbannung von der Fürstin Repnin erhielt, wurden seine Lieblingslektüre. Und er schrieb 1850 an die Fürstin Repnin: „Unsern Gogol muß man als einen Mann hochschätzen, der mit hohem Verstand und größter Liebe ausgerüstet ist. Der weiseste Philosoph, der beste Poet, sie sollten ihn als Menschenfreund würdigen. Ich kann nicht umhin zu bedauern, niemals Gelegenheit gehabt zu haben, seine persönliche Bekanntschaft zu machen.“ In der Festung am Kaspischen Meer schrieb er an Bodjanskyj: „Wenn Du müßig bist, geh nach dem Simonowschen Kloster [in Moskau[1])] und bete um meinetwillen am Grabe Gogols für sein Seelenheil!“ Und während der Dampferreise auf der Wolga, als in der Kabine des Kapitäns russische Literatur vorgetragen wurde, notierte er ins Tagebuch: „Gogol, unser unsterblicher Gogol! Wie würde sich deine edle Seele gefreut haben, wenn du geistreiche Schüler gleich Saltykoff um dich hättest sehen können!“ In seinem Huldigungsgedicht („An Gogol“) aus dem Jahre 1844 gibt Schewtschenko zu verstehn, daß zwischen seinem Schaffen und dem von Gogol Verschiedenheit


  1. Ein Irrtum: Gogol wurde bekanntlich im Danilowschen Kloster begraben.