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Wir zu endt unterschribne, uhrkhundt und bekennen hie mit disem Brief, das fürweiser diß, der Erbar Hans Philibert Lang von Eißne, uns in unserem Handell zwey Jahr lang, auffrichtig, getreulich und wol gedient hat, daß wir darob ein satt Vergnüegen haben und tragen, und weilen es sein Gelegenheit nit, umb seines bessern Nuzens und Wolfart wegen sich widerum nach Hauß zu begeben, und deswegen um ein gepirlichen Abschid uns ersucht, habend wir ime solchen nit hinderhalten, sondern guettwillig erteilt. Zue wahrem Zeugnuß ihme dises testimonium gegeben, solches mit aigner hand unterschriben und mit dem Pittschaft becrefftiget. Geben in St. Gallen den 10. November Aa. 1649.

Hans Fittler Gebr. und Mitverw.

Nota. Die ehrliche Leuth haben sich gescheuet, das Fallement oder andere Ursachen zu gedenkhen, dahero gesetzt, dieweilen sein Glegenheit nit so ferner zu dienen, als sie ime diesen Abschied gevolget. Aber weil es notorium, bin ich des Abschids wohl content.

Er hat auch seine Verschreibungen, so vom 20. Marti 1647 um 8 Jahr gelautet, in Originali wider zurugg empfangen, Gott wolle sie widrum segnen, das wünsche ich ihnen von Herzen.

1649.
Hans Philibert uf Eßlingen verraiset, 27. Dezember,

als ich von Gemeiner Statt Yßni wegen, wie zuvor auch beschehen, uf einen Creißtag uf Ulm verschikhet worden, aldorten Herrn Burgermeister Georg Wagner von Eßlingen angetroffen als Abgesandten von der Statt Eßlingen und von Hans Philiberten (welchen ich uf meine Costen nach des Herrn Schwehers Mathäi Gundelfingers Selig Leichenbegengnus den 17. November mit mir naher Ulm genommen und uf dem Pfert, so er aus Frankreich gebracht, mitreiten lassen) gesaget, ihme auch (weil er bei den wirtenbergischen sehr wol gemeint) ein memoriale in teutscher und französischer Sprach übergeben, es mit Glegenheit aldorten bey dem directorio einzuraichen, ob Hans Philibert, weil er in der musica etwas versiert, mechte in das Fürstl. Stipendium naher Tübingen ufgenommen werden, so mir aber der Zeit Beschaffenheit nach abgeschlagen worden von Hrn. Doctor Purkharten wirtemb. Cancellario. Als hat ehrngedachter Herr Burgermeister Wagner mit Hrn. Doctor Knipschild geredt, welcher zugleich wegen der Statt Eßlingen mit bei dem Creißtag war, es mecht eine Gelegenheit in Eßlingen vorhanden sein, doch wolle er sich zuvor erkundigen und mir wider schreiben, darauf mir den 12. Dezember geschriben, daß in ihrem Collegio, da ire Knaben ohne Geld underhalten werden und zum Studiren gezogen werden, ein Locus vacans vorhanden, welcher meinem Sohn von einem Ehrs. Rath vergünstiget worden.

Als ich das Schreiben am H. Cristtag empfangen, hab ich ine im Namen des Herrn Jesu am St. Johannestag, 27. Dezember, fortgesant

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Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_44.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)