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Rechnung ist justifiziert und wie man solche befunden, mir ein Raitbrief geben worden.

Dieweil mir 400 fl., so ich wegen meiner Hausfrauen den schwedischen geben müessen zur Rantion Ao. 1632, (dieweilen ich keine attestation gehabt) nit ist passirt worden, die übrigen Posten aber alle, weilen ich alles ordentlich bescheinen könden, passirt worden, und die Rechnung befunden, daß ..... mir 2662 fl. 24 kr. [schuldig verblieben] ... [ist darüber mir ein Raitbrief] geben worden .... Okt. 1637.

Copia des mir zugestellten Raitbriefs.

Wir: N: der Röm: Kays: auch zu Hungern und Böheimb Königl: May: Herrn Ferdinandt des dritten, Erzherzogen zu Oesterreich p. Unsers Allergnädigsten Herren, Hofcammerpräsident und Räthe, bekhennen daß von höchstgedachter Kay: May: wegen deroselben gewestem Proviantmaister im H. Röm. Reich, Hans Conradt Lang, als seines Empfangs und der Ausgaben an Par Gelt und Proviant vom sechzehnhundert ein und dreißig und sechzechenhundert zwai und dreißigsten Jahr, Erbare guete Raittung gethan und bringt sein völliges empfangen Gelt aus der Kayßerl: Kriegscassa aus versilberten Gersten und Brot vierzechen Tausend Siben Hundert neun und dreißig Gulden, ain und zwainzig Kreützer, jeden gulden zu fünffzechen Batzen oder sechzig Kreuzer gerechnet. Entgegen all seine Ausgaben, auf bezahlte Proviant, Besoldung und Zehrungsuncosten, Sibenzechen Tausent vierhundert und ein Gulden fünf und vierzig Kreutzer, obverstandner Münz und Wehrung. Wenn nun Empfang und Ausgab gegen einander gestellet und gehebt werden, so übertrifft die Ausgab den Empfang umb Zwai Tausend sechshundert sieben und Sechzig Gulden vier und Zwainzig Kreutzer mehr obbestimpter Wehrung, die allerhöchst erwente Kay: May: ihme, Langen, hinaus zu erstatten verbleiben. Und rüehret diser Rest daher, wegen durch ihm, Langen, der Besazung nacher Lindau, zuhanden des Kayserlichen Proviantmaisters daselbsten, Jacoben Ernst Thoman, lauth seiner bei Raitung zugelegter Quitung und des Obercommissari von Ossa Verordnung, ainer von dem seinigen gelieferten anzahl getraidt und haber als benenntlichen vier und zwainzig einhalb Malter Kernen, jeden zu siben Gulden, dreihundert und ein Malter Roggen, zu sechs Gulden, fünffhundert drei und neunzig Malter sechs virtl Haber, zue drei Gulden. Was die anderen Proviantsorten belangt, werden selbige vermög absonderlich verfasten Summaryextract in Empfang und Ausgab gleich, und nichts ab oder zugeschrieben, sein solche hereinzusetzen, kürze halber, unterlassen worden. Sagen hierauf gedachten Langen und seine Erben, soviel dise Raitung in Empfang und Ausgab mit sich bringt, hiemit quit, ledig und frey, mit Urkhundt diß Briefs, den wir mit unseren Handschriften und Petschafften gefertigt.


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Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_33.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)