Seite:Tagebuch H C Lang 22.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hat ihn getauft Herr M. Matheus Brügell. Und anstatt der vorigen meiner Eißner Gevater ist gestanden Hr. Schwager Hans Leonhart Meyer und Herr M. Melchior Silvest., Eckharts Früepredigers Hausfrau. An meiner Statt, weil ich krank war, Vötter Michael Schopper. Gott gebe Gnad, daß er zu seinem Lob auferzogen werde.

Kais. Veldtleger zue Gögglingen
1631.

Als Ihre Fürstl. Gndn. Herzog von Württemberg und die Statt Ulm auch im Leipziger Schluß incorporirt, haben sie das Kreißvolkh nicht hauffen-, sondern nur compagniaweis, wollen ziehen lassen. Darüber sich das Volkh gestekht und ganz zusammengefüert worden, bei Gögglingen, ein Stund von Ulm, ein Veldlager gemacht worden. Im Junio anno 1631: Welches Volkh alles von Leutkirch und Biberach aus habe proviantieren müessen. Von Leutkirch ist das Brot und Haber zu Wagen uf Aytrach und von da zu Wasser bis uf Wiblingen und Kirchberg gefüreth worden und von Biberach zu Wagen uf Thorenstetten. Herr Egon Graf zue Fürstenberg, Heiligenberg und Werdenberg ist bei diser Armee zum Generalveldtwachtmeister gemacht worden. Der mich neben Hrn. Obercommissario von Wolffstirn solches zu verrichten vast gezwungen.

Zue Zwifalten sollen archibusirt werden,
1631.

Als Herr Generalwachtmeister von Altringen zue der Armee khommen, welche von Gegglingen ufgebrochen war, hat er zu Zwifalten im Kloster wollen, ich solle ferner mit der Armee, weil ich aber das Werkh mir zu schwer sein befunden und sonderlich, weil ich sahe, daß es wider die Religion gehen wolte, habe ich mich entschuldig. Alsbald bevilcht er, mich zue achibusieren.

Aber Fürstenberg war so getreu an mir und saget nicht also. Dan er ist nit obligiert, sondern er hat bisher alles nur zu Gefallen und uf Anhalten gethan. Worüber ich los worden. Gott Lob und Dankh.

1632.
Korn uf Lindau.

Im Aprillen und Martio 1632 hat Hr. Obriste von Ossa durch Herrn Commissarium Hans Sigmundt Fuxen mir zue Ostern so mündl. so schrifftlich scharff anbevehlen lassen, alle Frucht, (so teils mein war und teils noch zur Kayserl. Cassa gehörig), so ich in Biberach liegen habe, eylents naher Lindau zu lifern, so lieb mir seye Leib und Leben. Worüber auch alle um Biberach ligende Stend zue füehren beschrieben worden und habe ich lauth von Herrn Proviantmeister Jakob Ernst Thomann gegebenen Schein dahin geliefert: Dreyhundert und ein Malter Roggern, vierundzweinzig und einhalb Malter Kernen, fünfhundert

Empfohlene Zitierweise:
Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_22.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)