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folget natürlich auf das vorhergehende. Denn euer und des Kellners Vortheil sind mit einander verbunden; eure Belohnung ist gemeiniglich gleich, und ihr werdet bezahlet, wenn andere in ihrer Rechnung betrogen werden. Ihr könnet des Nachts auf eurer eigenen Hand die Leckerbißlein mit einander verzehren, wenn die übrigen im Hause zu Bette gegangen sind. Bey euch alleine stehet es, einen jedweden von euren Nebenbedienten zu eurem guten Freunde zu machen. Ihr könnet den kleinen Herren und Jungfern einen guten Bissen zustecken, oder eine gute Suppe verschaffen, und dadurch ihre Zuneigung gewinnen. Ein Zank zwischen euch ist euch beyden sehr gefährlich, und pflegt sich gemeiniglich so zu endigen, daß einer von euch fortgeschaffet wird; bey welchem unglücklichen Zufall es wohl nicht so leicht seyn wird, mit jemand anders eine solche Vertraulichkeit wieder aufzurichten. Ich fahre also fort, Jungfer Köchinn, euch euren Unterricht zu ertheilen, und bitte euch, daß ihr jemand von euren Nebenbedienten in dem Hause dahin vermöget, daß er euch denselben allemahl einen Abend in jeder Woche, wenn ihr zu Bette gehen wollet, vorlese, ihr möget in der Stadt, oder auf dem Lande, dienen; denn meine Lehren sind auf beyde Fälle eingerichtet.

Wenn eure Frau bey der Abendmahlzeit vergessen sollte, daß kalte Küche im Hause ist: so seyd ja nicht so dienstfertig, daß ihr sie daran