Jonathan Swift: Des Herrn Dr. Jonathan Swifts wo nicht unverbesserlicher doch wohlgemeynter Unterricht für alle Arten unerfahrner Bedienten | |
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Puder. Wenn nichts helfen will: so reibet es so lange, bis es entweder herausgehe, oder in Stücken zerreisse.
Wenn eure Wäsche auf der Linie oder auf einer Hecke hänget, und es an zu regnen fängt: so reisset sie mit größter Geschwindigkeit herunter, wenn ihr sie gleich darüber zerreisset. Der beste Ort, wo ihr sie hinhängen könnet, sind junge Fruchtbäume, zumahl wenn sie blühen. Das Leinen wird darauf nicht zerrissen werden, und bekömmt einen angenehmen Gerruch.
Ihr müßt euch jederzeit mit einem Laquayen gut stehen, auf den ihr euch verlassen könnet, und ihm sagen, Achtung zu geben, wenn das andere Gericht abgenommen wird, daß es unbeschädigt zu euch gebracht werde, damit ihr und der Haushofmeister auch einen guten Bissen bekommet.
Sagt, die Kinder haben schlimme Augen, Jungfer Liesgen wolle sich nicht beym Buche halten lassen. Lasset eure Jungferchen fleißig Histörgen, Romanen und alle Comödien lesen, die zur Zeit der Regierung des Königs Carls II. und Königs Ludwig geschrieben sind, um ihre Natur sanftmüthig und ihr Herz zärtlich zu machen.
Ich, als Uebersetzer dieses Werks, kann meinen deutschen Landesleuten hierzu insonderheit die schönen neuen weltlichen Lieder, die Historie vom Herzoge Herpin, vom Kayser Octavianus, von der schönen Magellona etc. anpreisen. NB. Die Wandesbecker Zeitung muß ja nicht vergessen werden.
Jonathan Swift: Des Herrn Dr. Jonathan Swifts wo nicht unverbesserlicher doch wohlgemeynter Unterricht für alle Arten unerfahrner Bedienten. [s.n.], Frankfurt und Leipzig 1748, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Unterricht_f%C3%BCr_alle_Arten_unerfahrner_Bedienten-1748.djvu/128&oldid=- (Version vom 1.8.2018)