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zu wissen, daß hübsche Damen dergleichen Geschirr nöthig haben. Scheuret auch den Kammertopf nicht; denn der Geruch ist sehr gesund.

Wenn ihr von ohngefehr mit dem Ende eines Besens Porcellaingeräthe auf einem Cabinette, oder auf einem Camine zerbrechen solltet: so setzt es zusammen, so gut sichs will thun lassen, und stellet es hinter das andere hin. Wenn denn eure Frau es endlich einmahl gewahr wird; so könnt ihr sicher sagen: es wäre längst zerbrochen gewesen, ehe ihr noch einmahl in ihren Dienst gekommen. Dieß wird eure Dame mancher Stunde Aergerniß überheben.

Es trägt sich bisweilen zu, daß ein Spiegel auf eine oder andre Art zerbrochen wird, denn ihr habt bisweilen anders wohin zu sehen, wenn ihr die Stube kehret. Das lange Ende des Besens stößt indessen an das Glas, und zerbricht es in kleine Stücklein. Dieß ist das größte von allem Unglück, und dem Ansehen nach fast kein einziges Mittel dawider. Ein dergleichen unglücklicher Zufall trug sich auch einst in einem großen Hause zu, wo ich die Ehre hatte Laquay zu seyn. Ich will doch die besondern Umstände davon erzählen, um die artige Erfindung des armen Kammermädgens bey einem so plötzlichen und fürchterlichen Vorfalle zu zeigen. Es kann euch solches vielleicht zu bessern Erfindungen Anlaß geben, wenn euer Unstern euch etwa dergleichen verursachen sollte.