nicht mehr zu hören!“ schloß der Bursche seinen Bericht.
Fast in demselben Augenblicke wurde drinnen im Hause die Stubenthür aufgerissen, und: „Hauke! Hauke Haien!“ rief es laut und fröhlich in die kalte Nacht hinaus.
Da trabte Hauke in das Haus und hörte nicht mehr, wer denn der Deichgraf sei; was in seinem Kopfe brütete, hat indessen Niemand wohl erfahren.
– – Als er nach einer Weile sich dem Hause seiner Herrschaft nahte, sah er Elke drunten am Heck der Auffahrt stehen; das Mondlicht schimmerte über die unermeßliche weiß bereifte Weidefläche. „Stehst Du hier, Elke?“ frug er.
Sie nickte nur: „Was ist geworden?“ sagte sie; „hat er’s gewagt?“
– „Was sollt’ er nicht!“
„Nun, und?“
– „Ja, Elke; ich darf es morgen doch versuchen!“
„Gute Nacht, Hauke!“ Und sie lief flüchtig die Werfte hinan und verschwand im Hause.
Langsam folgte er ihr.
Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/62&oldid=- (Version vom 1.8.2018)