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Der Alte sagte nichts hierauf; er begann eine Zeitlang wieder auf- und abzugehen; dann blieb er vor dem Jungen stehen und sah eine Weile wie abwesend auf ihn hin, „Das mit dem Kater hab’ ich rein gemacht,“ sagte er dann; „aber, siehst Du, Hauke, die Kathe ist hier zu klein; zwei Herren können darauf nicht sitzen – es ist nun Zeit, Du mußt Dir einen Dienst besorgen!“

„Ja, Vater,“ entgegnete Hauke; „hab’ dergleichen auch gedacht!“

„Warum?“ frug der Alte.

– „Ja, man wird grimmig in sich, wenn man’s nicht an einem ordentlichen Stück Arbeit auslassen kann.“

„So?“ sagte der Alte, „und darum hast Du den Angorer todtgeschlagen? Das könnte leicht noch schlimmer werden?“

– „Er mag wohl recht haben, Vater; aber der Deichgraf hat seinen Kleinknecht fortgejagt; das könnt’ ich schon verrichten!“

Der Alte begann wieder auf- und abzugehen und spritzte dabei die schwarze Tabaksjauche von sich: „Der Deichgraf ist ein Dummkopf, dumm wie ’ne Saatgans! Er ist nur Deichgraf, weil sein

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Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)