„Nun,“ sagte er, „lacht nicht so hart; Ihr sollt’s mir ja nicht zahlen! Aber ich kann’s nicht brauchen, bei mir verkommt’s; es würd’ bei Euch bald ander Ansehen haben!“
Da sprang ich von meinem Wallach und sah dem Schimmel ins Maul, und sah wohl, es war noch ein junges Thier. „Was soll’s denn kosten?“ rief ich, da auch das Pferd mich wiederum wie bittend ansah.
„Herr, nehmt’s für dreißig Thaler!“ sagte der Kerl, „und den Halfter geb’ ich Euch darein!“
„Und da, Frau, hab’ ich dem Burschen in die dargebotne braune Hand, die fast wie eine Klaue aussah, eingeschlagen. So haben wir den Schimmel, und ich denk’ auch, wohlfeil genug! Wunderlich nur war es, als ich mit den Pferden wegritt, hört’ ich bald hinter mir ein Lachen, und als ich den Kopf wandte, sah ich den Slovaken; der stand noch sperrbeinig, die Arme auf dem Rücken, und lachte wie ein Teufel hinter mir darein.“
„Pfui,“ rief Elke; „wenn der Schimmel nur nichts von seinem alten Herrn Dir zubringt! Mög’ er Dir gedeihen, Hauke!“
Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/131&oldid=- (Version vom 1.8.2018)