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fährt Dir in die Knochen? Gefällt Dir mein Schimmel nicht?“

„Ja – o ja, uns’ Weerth, warum denn nicht!“

– „So bring’ die Thiere in den Stall; gib ihnen kein Futter; ich komme gleich selber hin!“

Der Junge faßte mit Vorsicht den Halfter des Schimmels und griff dann hastig, wie zum Schutze, nach dem Zügel des ihm ebenfalls vertrauten Wallachs. Hauke aber ging mit seinem Weibe in das Zimmer; ein Warmbier hatte sie für ihn bereit, und Brod und Butter waren auch zur Stelle.

Er war bald gesättigt; dann stand er auf und ging mit seiner Frau im Zimmer auf und ab. „Laß Dir erzählen, Elke,“ sagte er, während der Abendschein auf den Kacheln an den Wänden spielte, „wie ich zu dem Thier gekommen bin: ich war wohl eine Stunde beim Oberdeichgrafen gewesen; er hatte gute Kunde für mich – es wird wohl dieß und jenes anders werden, als in meinen Rissen; aber die Hauptsache, mein Profil ist acceptirt, und schon in den nächsten Tagen kann der Befehl zum neuen Deichbau da sein!“

Elke seufzte unwillkürlich: „Also doch?“ sagte sie sorgenvoll.

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Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/128&oldid=- (Version vom 1.8.2018)