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„Und wenn es nun nicht gelänge!“ rief sie wieder; „von Kindesbeinen an hab’ ich gehört, der Priehl sei nicht zu stopfen, und darum dürfe nicht daran gerührt werden.“

„Das war ein Vorwand für die Faulen!“ sagte Hauke; „weshalb denn sollte man den Priehl nicht stopfen können?“

– „Das hört’ ich nicht; vielleicht, weil er gerade durchgeht; die Spülung ist zu stark.“ – Eine Erinnerung überkam sie, und ein fast schelmisches Lächeln brach aus ihren ernsten Augen: „Als ich Kind war,“ sprach sie, „hörte ich einmal die Knechte darüber reden; sie meinten, wenn ein Damm dort halten solle, müsse was Lebigs da hinein geworfen und mit verdämmt werden; bei einem Deichbau auf der andern Seite, vor wohl hundert Jahren sei ein Zigeunerkind verdämmet worden, das sie um schweres Geld der Mutter abgehandelt hätten; jetzt aber würde wohl Keine ihr Kind verkaufen!“

Hauke schüttelte den Kopf: „Da ist es gut, daß wir keins haben; sie würden es sonst noch schier von uns verlangen!“

„Sie sollten’s nicht bekommen!“ sagte Elke und schlug wie in Angst die Arme über ihren Leib.

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Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/112&oldid=- (Version vom 1.8.2018)