ihm beizubringen, in sich einsaugt und so zum Bösewicht wird?“ Ich habe Briefe empfangen, die rein im Fieber geschrieben sind. Der eine verwünscht mich als einen zweiten Massenmörder Haman und prophezeit mir ein gleiches Ende; der andere erklärt, in England oder Amerika würde ich an den nächsten Laternenpfahl gehängt werden; ein dritter vergleicht mich mit Most und bedroht mich mit Ausweisung; ein vierter, der sich, um größeren Eindruck zu machen, Freund und Amtsgenosse nennt, stellt mir die Schrecken einer Disciplinaruntersuchung und Amtsentsetzung vor Augen und dringt in mich, alles Gesagte zurückzunehmen. Daneben fehlt es nicht an unglaublichen Gemeinheiten, die ich nicht wiedergeben kann. Das sind die Resultate der ordinären Zeitungslügen. Aus der Höhe einer anständigen, friedlichen Discussion wird die Judenfrage ohne
Wenn Sie nicht zuverlässige Reporter haben, so unterlassen Sie doch den Bericht; würden Sie für 5 Pf. den Vortrag von Herrn Stöcker gekauft haben, so würden Sie gewußt haben, daß der Mann die größten Autoritäten des Judenthums anführte, sehr mäßig sprach, dadurch einen sehr großen Eindruck bei seinen Anhängern hervorbrachte; fünf sprachen
Adolf Stoecker: Das moderne Judenthum in Deutschland. Wiegandt und Grieben, Berlin 1880, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Stoecker_Zwei_Reden.djvu/22&oldid=- (Version vom 1.8.2018)