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Zweite Rede.


Gern hätte ich die Aufregung einer zweiten Discussion über die Judenfrage vermieden, aber ich habe versprochen, daß wir auf den wichtigen Gegenstand noch einmal zurückkommen würden; auch die Israeliten, welche an der ersten Versammlung theilnahmen, haben eine Wiederholung der Verhandlung gewünscht: so komme ich denn heute ihrem Wunsche und meinem Versprechen nach.

Was ich vorausgesehen und angekündigt habe, die lügnerische Entstellung unserer ersten Versammlung, ist natürlich eingetroffen. Die antichristliche Presse Berlins ist gar nicht mehr fähig, die Wahrheit zu sagen. Auch ein Blatt wie die Nationalzeitung brachte einen wesentlich falschen Bericht; und bis heute hat sie trotz der Aufforderung des Reichsboten denselben nicht berichtigt, obwohl es doch so leicht war, aus der gedruckten Rede die volle Wahrheit mitzutheilen. Von manchen anderen Zeitungen erwartet man gar nichts anderes, als grobe Unwahrheiten; diesmal hat ein aufrichtiger Israelit, der an der ersten Besprechung thätigen Antheil genommen hatte, wenigstens das Tageblatt in einem offenen Schreiben der Lüge geziehen!

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Stoecker: Das moderne Judenthum in Deutschland. Wiegandt und Grieben, Berlin 1880, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Stoecker_Zwei_Reden.djvu/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)