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Um sie herum ein Schwärm grüßender und staunender Bauern und Bäuerinnen in Röcken weiß wie Neuschnee und zylinderartigen Kolpaks. Diese Überraschung kam über ihn wie ein jähes Seitenstechen.

So geradenwegs hineinfahren, das ging nicht. Es konnte bittere Opfer kosten. Er hielt drum vor der letzten Kortschma, von hier aus konnte man sehen, was los war.

Sie stiegen ab, traten ins Gasthaus und sagten: „Gott helf!“

Der Wirt erwiderte ihren Gruß schüchtern und unwillig.

Sie schwiegen, denn die Furcht saß bei ihnen.

Aber Schulim Seigermacher gehörte nicht zu jenen Naturen, die sich verstecken können und dann von Heldentaten Wunder was erzählen. Wer Schulim Seigermacher heißt, versteckt sich nicht, sondern geht vorerst allein und versucht durchzukommen. Und wenn er einmal jenseits steht, er läßt die anderen nicht lange warten.

Und er faßt Mut und geht. Geht gerade los, wie wenn man noch neunzehnhundertdreizehn schreiben täte.

Er wird von den Kosaken angehalten. So bleibt er stehen.

Ty jewrej – ?“ fragen sie.

Schulim tat, als verstände er nichts.

Ob er ein Jewrej sei, fragen sie nochmals.

Schulim macht Augen, wie wenn man ihm von einer Dampftramway auf dem Monde erzählte.

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Hermann Sternbach: Wenn die Schakale feiern. Weckruf-Verlag, Weimar 1917, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:SternbachWennDieSchakaleFeiern.pdf/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)