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Charakteristikum für den Arbeitsanteil der Herausgeber – eingeschaltet worden ist. Das Jesuslied, nach einem Drucke vom Jahre 1636, voll kindlich-süsser Stimmung (unten S. 111) hat, wie ich glaube, Ernst Moritz Arndt 1811 mit angeregt, uns das „Gebet eines kleinen Knaben an den heiligen Christ“

Da lieber heil’ger frommer Christ,
Der für uns Kinder kommen ist etc.

Zu dichten, das man in Meisners neuer Gesamtausgabe 3, 287 findet.

Im Februar 1808 langte abermals eine Liedersendung der Frau Pattberg bei Brentano an (Arnim und Brentano S. 233). Jedoch behagte ihm nur ein vollkommenes Exemplar der komischen Adams-Erschaffung, das Arnim noch zum Ersätze eines weniger guten für das Wunderhorn 2, 399 (unten S. 118) zurecht kam. Kürzlich hat Erich Schmidt aus Goethes Nachlass eine etwas zerrüttete Gestalt desselben Liedes mitgeteilt (Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 1895, S. 361). Es wäre wohl denkbar, dass Arnim und Brentano es persönlich im Herbst 1807 von Goethe empfingen und in ihr Druckmanuskript auch eingeordnet hatten, bis Brentano dann ein besseres Exemplar von Friederike Manuel, der Tochter eines Pfarrers bei Kassel, und das „vollkommene“ von Frau Pattberg erhielt. Sonst hütete man sich auf beiden Seiten, die einmal nach inhaltlichen Gründen gemeinschaftlich festgestellte Ordnung des Liedermanuskripts ohne Not zu stören. Deswegen blieben viele Lieder frischer Sendungen, die Frau Pattberg hergab, unberücksichtigt. Betreffs einer solchen Sendung schickte Brentano Arnim die undatierte Notiz: „Von der Pattberg habe ich ein Päckchen erhalten, worunter kaum ein Lied war. Wenn du mir eine Freude machen willst, so halte mir, was … die Pattberg gesendet, zusammen, verliere nichts, Du Papiermachefabrikant; ich will allen Vorrath dann zusammenbinden lassen, was mir eine wichtige Sammlung werden kann. Die Pattberg sendete beiliegendes Lied, das ich ins Morgenblatt senden sollte. Mache einen Umschlag drum und sende es hin.“ Ich habe im Morgenblatt kein Lied der Frau Pattberg gefunden, auch ein Zeichen der sich spannenden Verhältnisse. Die Absicht, sämtliche Urmaterialien für das Wunderhorn zusammenbinden zu lassen, ist leider nicht ausgeführt worden, ebensowenig der Plan, am Schlusse der Bände die Namen aller Beiträger und Mithelfer aufzuführen. Die einzelnen Blätter lagen lose im Arnim-Brentano’schen Nachlasse da und manches ist im Laufe der Zeit abhanden gekommen; einen Teil der Originale, wahrscheinlich mit Melodien, hat seiner Zeit August von Haxthausen durch Joseph Görres erhalten (Reifferscheid, Westfälische Volkslieder S. VIII).

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Reinhold Steig: Frau Auguste Pattberg geb. von Kettner. Koester, Heidelberg 1896, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steig_Frau_Auguste_Pattberg.djvu/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)