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Schwarzach (unten S. 104) haben, gewiss ohne ihren Namen zu wissen, die Brüder Grimm für die Deutschen Sagen (3. Aufl. 1, 202. 263) geschöpft; eine nicht glückliche Bearbeitung der Schwarzachsage reihte Schreiber in seine Sagen aus den Gegenden des Rheins und des Schwarzwaldes (1829, S. 234) ein. Diese wie die Volkssage über das einsame Wiesenthal bei Neunkirchen gab der genannte Baader S. 385 und 418 wieder. Und die Schilderung der Frau Pattberg über die Volksgebräuche am Sommertag (unten S. 105) ist stillschweigend mitbenutzt worden für „das Sommertagslied“ in den Kinderliedern des Wunderhorns S. 38. 40, das von hier aus wieder seinen Eingang in die Vorrede zur zweiten Auflage der Grimmischen Märchen 1819, und in Jacob Grimms Deutsche Mythologie (4. Ausgabe 2, 639) gefunden hat.

Auch eine kleine Polemik über Sage und Geschichte hatte Frau Pattberg in der Badischen Wochenschrift zu bestehen, wodurch sie in die Lage kam, das Recht der Sage wacker zu verfechten. Ihre schon erwähnte Volkssage vom Minneberg berichtete, wie die drei Söhne Hugo’s von Habern in einer Berghöhle am Neckar die drei letzten, vor den Räubern ihres geringen Erbes in die Einöde geflüchteten Fräulein von Handschuchsheim finden, sich mit ihnen vermählen und an jener Stelle die Minneburg erbauen. Darauf erschien am 13. Februar 1807, Sp. 111, eine „urkundliche Berichtigung der in Nr. 5 der Badischen Wochenschrift enthaltenen, unter dem Titel: Minneberg, zu gewagt niedergeschriebenen Volkssage“. Es werden gegen sie zwei Genealogien angeführt, und dann heisst es: „Aus obigen dargestellten urkundlichen Beweisthümern, wovon noch mehrere bereit liegen, steht klar am Tag, auf welche Art – das geringe Erbe, – so den 3 Schwestern übrig bleiben sollte, – durch die Raubsucht eigennütziger Menschen – entrissen worden“. Unterzeichnet ist diese Berichtigung „B. 1807. A. H–n.“ Ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich diese Zeichen auf A. Hermann aus Bischofsheim deute, den sein Lehrer Schreiber (vgl. Sp. 148 der Wochenschrift) als Autor in das Publikum einzuführen sich bemühte. Es erfolgte eine etwas ironisch gehaltene Erwiderung der Frau Pattberg in der 9. Nummer vom 27. Februar 1807, Sp. 141

Auf die urkundliche Berichtigung der Volkssage vom Minneberg.

Alles, was unter der Aufschrift: Volkssage, eingesandt wird, ist schon dieser Benennung nach nicht zu verbürgen, und gehört keinesweges in das Reich notorischer Gewissheit. Die Sage, nicht Geschichte des Minnebergs stammt von einem alten Schultheissen, Namens Rieb von Gerach, her; hat dieser einen unächten Zusatz gemacht, so mag er es in der Ewigkeit büsen. Wenn indessen über alle Volkssagen Beweise geführt werden sollen und wollen, dann dürften künftighin wenig mehr erscheinen.

A. P–g.     
Empfohlene Zitierweise:
Reinhold Steig: Frau Auguste Pattberg geb. von Kettner. Koester, Heidelberg 1896, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steig_Frau_Auguste_Pattberg.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)