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Bauerschaft und das Rittergut Gelinde mit 568 Seelen, bei Xanten die Ortschaften Hochbruch und Niederbruch mit 717 Seelen. Es reducirt sich hierdurch die Einwohnerzahl der Städte

Orsoy auf 1314 Seelen
Rheinberg auf 2342
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Xanten auf 2847
"
Rechnet man hierzu die Stadt Moers, welche keine nennenswerthen ländlichen Theile besitzt, mit 3205
"
so ergiebt sich als Gesammtbevölkerung der in der statistischen Tabelle als solche bezeichneten Städte 9908
"

Es ist bereits oben erwähnt worden, daß die Bevölkerung der Städte zusammen seit 1843 nur unerheblich gestiegen sei, in Moers und Xanten aber abgenommen habe. Vielleicht würde sich eine ähnliche Abnahme oder wenigstens eine geringere Zunahme auch bei Orsoy und Rheinberg herausstellen, wenn man bezüglich der früheren Volkszählungen die zu diesen Städten gehörigen ländlichen Theile ebenso aussondern könnte, wie es hier pro 1861 geschehen ist.

Wenn auch, wie bereits bemerkt, in den Städten die Gewerbthätigkeit vorherrscht, so schließt dies doch nicht aus, daß auch auf dem Lande eine große Anzahl Gewerbetreibender wohnt. Um nur einige Beispiele anzuführen, so befinden sich

in den Städten   auf dem Lande
Webestühle aller Art (bei denen das Weben Hauptbeschäftigung ist)
 101  506
Kaufleute (mit Ausschluß der Fruchtmäkler und der umherziehenden Händler)
 133  253
Gast- und Schenkwirthe
 84  136
Bäcker
 65  89
Fleischer
 34  41
Maurer- und Zimmermeister
 18  42
Stellmacher
 4  25
Schneider
 88  286
Schuster
 92  162 etc. etc.

Es ist hierbei allerdings zu berücksichtigen, daß die städtischen Gewerbe in der Regel bedeutender sind, als diejenigen gleicher Art, welche auf dem Lande betrieben werden. Man wird aber schon aus obiger Zusammenstellung entnehmen, daß unsere Städte keineswegs auch nur dem größeren Theile der durch gewerbliche Thätigkeit zu befriedigenden Bedürfnisse des Kreises Genüge leisten, daher man sich über die geringe Zunahme der Bevölkerung in denselben nicht wundern darf.

Eine genaue Übersicht der verschiedenen Berufs- und Beschäftigungklassen der Einwohner läßt sich, namentlich wenn man nicht allein die Zahl der Familienhäupter, sondern auch diejenige der Familienglieder zu wissen verlangt, bei der Einrichtung unserer statistischen Tabellen leider nicht geben. Was die letzteren in ihren Hauptresultaten enthalten, theilen wir in Folgendem mit:


1. Die Landwirthschaft als Hauptgewerbe betreiben:

  2644 Eigenthümer
    189 Pächter
mit 14573 Frauen, Kindern und Angehörigen;

als Nebengewerbe:

1203 Eigenthümer
    19 Pächter
mit 5735 Frauen, Kindern und Angehörigen.

Als Hülfspersonal und Gesinde der Landwirthschaft sind vorhanden:

    26 Verwalter und Aufseher
    52 Wirthschafterinnen
2575 Knechte und Jungen
2556 Mägde
1410 männliche und
  613 weibliche Tagelöhner.