nutzbringenderen, da der hier vorherrschende sandige Boden der häufigen Nässe bedarf. Eine ähnliche Verschiedenheit zeigt sich in Ansehung der Gesundheitsverhältnisse. In allen in jener Niederung gelegenen Ortschaften ist mehr oder weniger das kalte Fieber einheimisch, während in den andern Distrikten der Gesundheitszustand ein befriedigender genannt werden kann, da hier weder die klimatischen noch die Boden-Verhältnisse eine dauernd nachtheilige Einwirkung auf die Gesundheit äußern.
Die mittlere Jahrestemperatur im Kreise beträgt +8 Grad Reaumür. Bei der stärksten in den letzten Jahren beobachteten Kälte stand das Thermometer auf −12, bei der größten Wärme auf +25 Grad. Herrschender Wind ist der regenbringende West und Südwest.
Bei dem großen Einfluß, welchen die Witterungsverhältnisse auf den Beginn und die Beendigung der einzelnen Feldarbeiten haben, lassen sich genaue Zeitangaben hierüber nicht füglich machen, indessen kann wenigstens in Bezug auf die Zeit der Erndten nach den seither gemachten Erfahrungen mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß der Raps in den letzten Tagen des Juni eingefahren werden kann, daß demnächst die Erndte der Wintergerste in die erste Hälfte des Monats Juli fällt und daß um die Mitte desselben Monats die Roggenerndte und in den ersten Tagen des August die Weizenerndte beginnt. Bis Anfang des September ist gemeiniglich auch bereits die Sommergerste, der Hafer und der Buchweizen eingefahren. Der erste Schnitt der zweischürigen Wiesen beginnt in der Regel gegen den 24. Juni, der zweite Schnitt gegen den 10. September. Die wenigen vorhandenen einschürigen Wiesen werden durchgängig gegen den 20. Juli geschnitten.
Nach der Zählung am Schlusse des Jahres 1861 hat der Kreis Heinsberg 35.642, per Quadratmeile also 8064 Einwohner. Es sind darunter:
a) | bis zum 5. Jahre alt |
2460 | männlich | und | 2374 | weiblich; | ||||||
b) | über | 5 | bis | zum | vollendeten | 7. | Jahre | 836 | „ | „ | 810 | „ |
c) | „ | 7 | „ | „ | „ | 14. | „ | 2669 | „ | „ | 2529 | „ |
d) | „ | 14 | „ | „ | „ | 16. | „ | 749 | „ | „ | 664 | „ |
e) | „ | 16 | „ | „ | „ | 19. | „ | 1023 | „ | „ | 1022 | „ |
f) | „ | 19 | „ | „ | „ | 24. | „ | 1254 | „ | „ | 1355 | „ |
g) | „ | 24 | „ | „ | „ | 30. | „ | 1694 | „ | „ | 1536 | „ |
h) | „ | 30 | „ | „ | „ | 40. | „ | 2329 | „ | „ | 2140 | „ |
i) | „ | 40 | „ | „ | „ | 50. | „ | 2105 | „ | „ | 1900 | „ |
k) | „ | 50 | „ | „ | „ | 60. | „ | 1690 | „ | „ | 1529 | „ |
l) | „ | 60 | „ | „ | „ | 70. | „ | 1041 | „ | „ | 1002 | „ |
m) | „ | 70 | „ | „ | „ | 80. | „ | 375 | „ | „ | 365 | „ |
n) | „ | 80 | „ | „ | „ | 90. | „ | 101 | „ | „ | 76 | „ |
o) | „ | 90 | „ | „ | „ | 100. | „ | 7 | „ | „ | 5 | „ |
im Ganzen also |
18.333 | männliche | u. | 17.309 | weibliche | |||||||
Einwohner, welche 7471 Haushaltungen bilden. |
In der Ehe leben |
5375 | Männer | und | 5411 | Frauen. |
Unverheirathet sind |
12.039 | „ | „ | 10.660 | „ |
Verwittwet sind |
919 | „ | „ | 1238 | „ |
18.333 | Männer | und | 17.309 | Frauen. |
Nach dem Religionsbekenntniß theilt sich die Bevölkerung des Kreises in
34.735 | katholische Christen, |
703 | evangelische | „
204 | Juden. |
35.642 |
Die einzige Stadt im Kreise, Heinsberg, hat 1947 Einwohner, unter welchen 112 evangelische Christen und 68 Juden. Nach der Zählung vom Jahre 1858 betrug die Einwohnerzahl des Kreises 35.313, es ist also in dem dreijährigen Zeitraume von 1859 bis incl. 1861 ein Zuwachs von 329 Seelen eingetreten, dessen Ursache, da Einwanderungen in erheblichem Maaße nicht stattgefunden haben, nur in der größeren Zahl der Geburten den Sterbefällen gegenüber zu suchen ist. – Sprachverschiedenheiten existiren unter der Bevölkerung des Kreises nicht.
Wilhelm Leopold Janßen: Statistik des Kreises Heinsberg. Heinsberg o. J., Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Statistik_des_Kreises_Heinsberg.pdf/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)