Seite:Stürme um Kap Marga.pdf/85

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Aber Consort kannte Guy Trebber noch immer zu wenig.

„Nehmen wir an, wir werden wirklich gerettet“, meinte der Sträfling bedächtig, so bedächtig, daß sein bisheriger Herr nervös wurde, denn Marga rührte sich schon. „Nehmen wir es also an. – Was haben Sie mit dem Mädchen vor?!“

Sein Herr war nicht überrascht, sondern empört über diese unverschämte[1] Einmischung in Dinge, die diesen Sträfling nichts angingen.

„Was unterstehen Sie sich!!“ brauste Consort auf. „Ich verbitte mir …“

Unter dem merkwürdig belustigten Blick des anderen verstummte er. Zu spät sah er ein, daß er hier keinerlei Macht über diesen Burschen habe und besser täte, vorläufig mit derlei Unverfrorenheiten sich abzufinden.

Trebber sagte nur, indem er genießerisch den Rauch der feinen Zigarette von sich blies: „Sie haben sich nunmehr gar nichts mehr zu verbitten und nur zu gehorchen, – um auch die Frage gleich zu klären! Der, der hier befiehlt, bin ich, der bei weitem Erfahrenere. Wenn es auf Sie allein angekommen wäre, lägen wir jetzt irgendwo in einem Haifischmagen oder in der Brandung oder im Wrack der Maryland ganz tief unten auf dem Meeresgrunde. Also das wäre geklärt. Nun zu dem zweiten Punkt. Zu Gemeinheiten gegen eine Waise und ein Mädchen, wie Marga Alting ist, gebe ich mich nie her. Wenn Sie sich ihre Liebe erschleichen und sie heiraten wollen, ich betone: heiraten!! – dann geben Sie mir Ihr Ehrenwort

  1. Vorlage: unverschämten
Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/85&oldid=- (Version vom 1.8.2018)