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schlafen – schlafen! Er war körperlich fertig, er war ausgepumpt bis zum äußersten.

Er ließ die Lider auch wirklich herabklappen. Riß sie aber sofort wieder auf. Es war vor Tagen wie ein unbegreiflicher Zwang über ihn gekommen. Er sah nur noch das faunisch grinsende, süßliche Gesicht des Mister Solwy Consort über Margas Liegestuhl gebeugt.

Wenn er damals auf der Selbstmörderbrücke in Sidney geahnt hätte, daß es sich bei Marga Altings Entschluß um diese Seereise als Sekretärin dieses widerlichen Burschen handelte, dann hätte er ihr nicht geraten, nach dem blinkenden Etwas im Straßenstaub zu greifen, nein, niemals!

Armes Mädel!!

Daß er sich ihr in den ersten Tagen nicht gezeigt hatte und ihr auch später aus dem Wege gegangen war, so daß sie noch jetzt keine Ahnung von seiner Anwesenheit an Bord hatte, das hatten die Umstände so mit sich gebracht. Er war hier nur der Oberheizer Tim Brack – eine Null. Sie war die Herrin der besten Kabine und die Vertraute des großen Reeders Consort. Sie hätte sich gewiß seiner Bekanntschaft nicht geschämt, – aber es war besser so! Auch Tim Brack war Diplomat. Es gab hier an Bord so verschiedenes, was nicht sauber war. Da war zum Beispiel der Koch, den der feine Mister Solwy für sich und Marga Alting mit auf diese Inspektionsreise genommen hatte. Der Mensch hatte eine verwitterte Visage, daß man wirklich kein Menschenkenner zu sein

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)