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3. Kapitel.
Der Herr.

Die Manihiki-Plantagen waren berühmt.

Da war vor Jahren ein Seemann auf Maloha erschienen mit einem Pachtvertrag über Maloha und die beiden Nachbarinseln und hatte sich mit Feuereifer und mit einer erstaunlichen Zähigkeit ans Werk gemacht. Seine Barmittel waren beschränkt. Er mußte an allen Ecken und Enden sparen, er schuftete ärger als seine Kanaken, er legte die Kokospflanzungen aufs billigste an, er setzte die Schößlinge nur mit einer Handvoll schwarzer Erde in den Korallengrund und legte dazu einen verrosteten Nagel oder ein ebenso verrostetes Stück Eisen und ein verschimmeltes Stück Brot.

Die Nägel und das Eisen und das Brot verschaffte er sich aus den Wracks der zahlreichen Segler, die hier an den Küsten gestrandet waren. Die fruchtbare Erde freilich mußte mit Kuttern weit hergeholt werden. So setzte er die Schößlinge nach Methoden, die er selbst ausgeklügelt hatte. Kam der Regen, so wurde das verschimmelte Brot aufgeweicht und zerfraß mit seiner Säure das verrostete Eisen und bildete zusammen mit der Handvoll

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/31&oldid=- (Version vom 1.8.2018)