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hatte, denselben Menschen, die er verderben wollte, zu danken, so insbesondere Helger, übersah er vollkommen.




Wenn jemand unter den Freudenausbrüchen der Wiedersehensszene zwischen Harrard und seinen Kindern gelitten und daraus nur die eine Erkenntnis geschöpft hatte, die unendlich bittere Erkenntnis, daß ihm selbst ein solcher Herzensjubel nie beschert werden würde, dann war es Tim Brack.

Gerade diese Wiedersehensfreude verscheuchte ihn aus der Nähe des Hauses und trieb ihn abermals in die Einsamkeit der buschreichen Ufer der Koralleninsel. Die Überzeugung, daß es für ihn nie ein solches Glück geben könnte, daß sein ganzes Dasein eben verpfuscht war und er stets nur an der Unvollkommenheit der Vergangenheit zu tragen haben würde, daß letzten Endes sein Los nur aus Verzichten bestand, machte ihn unfähig, mit seinen Gefährten zusammen diese ersten Stunden gemeinsam zu verleben.

Er ahnte nicht, daß das Schicksal ihm nun Gelegenheit bieten würde, abermals nach dem Glück zu greifen, – er ahnte nicht, was alles sich daraus ergeben würde, daß er nun wie von ungefähr hinzukam und gerade noch das Kanu Consorts im Kanal verschwinden sah. Im Augenblick war die trübe Stimmung von ihm abgefallen, er wurde wieder Tim Brack, der Tatmensch, der sofort überschaute,

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/308&oldid=- (Version vom 1.8.2018)