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Das abgebrochene Heck hatte sich schräg zwischen zwei hohen Klippen festgekeilt. Das Oberdeck der Mitte des Schiffes hing frei in der Luft wie ein Dach mit den beiden kurzen dicken Schloten, das Vorderschiff und der Maschinenraum waren versunken.

Consort rappelte sich auf, schleuderte eine Leine an Deck des Wracks und suchte, als sie sich droben verfangen hatte, emporzuklettern. Er biß die Zähne zusammen und schaffte es auch, kroch zur Achtertreppe und verschwand in der ersten Kabine, wo er alles nach Verbandszeug durchstöberte. Er fand die Schiffsapotheke, dann lag er auf einem der Wandsofas und erholte sich allmählich. Ein kräftiger Schluck Whisky und eine Zigarre ließen ihn rascher wieder zu Kräften kommen, als er es je erwartet hatte.

Auf dem Klapptisch neben ihm lagen neueste Zeitungen, – was man so in der Südsee neu nennt. Um sich abzulenken, blätterte er darin und überflog die Spalten ohne viel Interesse, – immerhin stellten diese Zeitungen für ihn eine Verbindung mit jener Welt dar, die er wieder zu erreichen hoffte und die ihm dann helfen würde, den Leuten auf der Insel all die Demütigungen heimzuzahlen. Jedenfalls: Solwy Consort war schon wieder dort angelangt, wo er besser mit seinen Gedanken nie mehr hätte stranden sollen, aber ein Charakter wie der seine vergaß nur zu schnell überstandene Unbill, – vorherrschend blieb sein Wunsch nach Vergeltung! Daß er selbst alle Ursache

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/307&oldid=- (Version vom 1.8.2018)