Seite:Stürme um Kap Marga.pdf/304

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ihm auch ein leichtes sein, sich gegen alle Anklagen dank seinen guten Beziehungen zu wehren, und schließlich würde so die ganze Schuld doch auf Harrard sitzen bleiben.

Diese Zukunftspläne, die doch noch in so nebelhafter Ferne der Vollendung harrten, trieben ihn zu den kraftvollsten Anstrengungen an, um jeden Preis schleunigst von der Tabu-Insel wegzukommen. Er stieß mit dem einen Ruder das Kanu ab und trieb es dem Kanaleingang zu. In seinem Eifer merkte er nicht, daß die Strömung hier im Graben immer stärker dem Kanal zudrängte und daß das leichte Rindenboot fast ohne Nachhilfe dahinschoß. Infolge des hohen Wasserstandes war der Kanal gleichfalls übermäßig gefüllt und die Passage breiter und bequemer als sonst. Consort jubelte, als sein Nachen jetzt in das Dunkel des Kanals hineinflog und die bereits eingetretene Ebbe mit dafür zu sorgen schien, daß er schnellstens außer Sicht und Greifweite seiner Feinde gelangte. Als Feinde betrachtete er nun alle, die sich hier auf der Insel befanden.

Wenn er nicht so blind darauf versessen gewesen wäre, seine Rachegedanken zu verwirklichen, hätten ihn die schäumenden Wassermassen, die mit unheimlicher Kraft nach der offenen See zu dahinjagten und überall weißen Gischt erzeugten, bedenklich stimmen müssen. Gewiß, der wiederholte Anprall des Bootes bei dieser Fahrt im Dunkeln durch den gewundenen Kanal veranlaßte ihn, die Ruder zum Bremsen zu benutzen,

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/304&oldid=- (Version vom 1.8.2018)