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mit den Deutschen die Führung der Jacht zu übernehmen.

Der alte Oberaufseher Sommer hatte dies vorausgesehen. Er verständigte sich insgeheim mit Harrard, und die Jacht wandte sich in voller Fahrt nach Westen, so wollte es der Rädelsführer der Kanaken, der längst geplant hatte, die Tabu-Insel als neue Heimat für sich und seine Gefährten mit Beschlag zu belegen. Er kannte sie, so weit sie überhaupt bekannt war und hoffte zuversichtlich, sich Zutritt zu dem versperrten Inneren des Felseneilandes zu verschaffen, und er wußte auch von den Gerüchten, daß die Insel der Oro-Königin als Zufluchtsstätte gedient hatte. Wie diese Gerüchte entstanden, war ungewiß, – man erzählte sich, daß eine der Frauen, die die Königin mit nach der Tabu-Insel genommen hatte, aus Sehnsucht nach ihrem Manne heimlich entwichen, nach Fatu Hiwa zurückgekehrt und dort von den Oro-Männern gemartert worden sei und doch nur sehr ungenaue Angaben gemacht habe. Alles, was Talofa und den Schotten Mac Gory betraf, war mittlerweile zur Sage geworden.

Als die Jacht einen Tag unterwegs war, bemerkte einer der Kanaken einen roten Fleck auf den Wogen. Es war eine der Flaschenposten, die Helger sofort nach der Rettung aus dem Wrack der Maryland den Strömungen anvertraut hatte. Das Aluminiumfläschchen mit dem roten großen Verschluß aus Zelluloid wurde herausgefischt, Harrard öffnete es, fand darin den Zettel und die

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/293&oldid=- (Version vom 1.8.2018)