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die Tochter seines Kompagnons mußte trotzdem gelöst werden. Von dem Dritten in der Wohngrotte am Oststrande des Felsengürtels ahnte er nichts, denn Brack und Helger hatten die damalige Entdeckung streng für sich behalten auch ohne besondere Vereinbarung.

Solwy Consort öffnete etwas die Lider und beobachtete Schneider. Der schlief scheinbar ganz fest. Der Reeder war ein sehr mißtrauischer und, wie er dachte, sehr umsichtiger Mann. Das traf mit Einschränkungen zu. Er besaß zweifellos jenen allzeit bereiten, allzeit wachen Sinn für Zusammenhänge, die ihm vielleicht nachteilig werden konnten. Schneiders Freundschaft mit Marga – und Marga hatte nie darüber gesprochen! –, dann das Auftauchen Schneiders hier auf der Insel und auch die Gewißheit, daß Helger sich nie die Mühe gemacht hatte, dem Befehl nachzukommen und Marga zu überwachen, oder aber die Möglichkeit, daß Helger ihm falsche Berichte geliefert hatte, zwangen ihn zur Vorsicht auch gegenüber Schneider.

Er erhob sich leise.

Schneider hatte seine Jacke abgelegt und über einen Schemel geworfen, – in der inneren Brusttasche steckte die Brieftasche. Consort zog sie heraus und blätterte leise in den verlaufenen Schriftstücken, die durch die Nässe sehr gelitten hatten. Dann geriet ihm eine Zeichnung, die in chinesischer Tusche ausgeführt war, in die Finger, – seine Züge wurden starr: Es war ein genauer

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/254&oldid=- (Version vom 1.8.2018)