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hatte damit angefangen. Selbst Consort fügte sich den allgemeinen Regeln.

Helgers und Schneiders Versuche, sich durch die Vermittlung Pei Fengs Zutritt zu Margas Gemach zu verschaffen, das nun eine feste Holztür nach ihrem Wunsche erhalten hatte, blieben ergebnislos. Marga lehnte jeden Besuch ab, auch am Morgen des dritten Tages, als der Orkan den Höhepunkt überschritten hatte und die Insassen des Kaoha-Ha’e es wagen durften, sich wieder im Freien zu ergehen.

Marga war auf dem Wege zur Genesung, saß im bequemen Stuhl am Fenster und grübelte andauernd vor sich hin. Pei Feng hatte es schwer mit ihr. Ihre Gleichgültigkeit gegenüber allen Dingen war für ihn Quelle steter Sorge. Nur mit Brack sprach er darüber, aber Marga wußte dies nicht, der kleine Chinese erwähnte Brack nie, er war klüger als die Erwachsenen.

Noch größeren Kummer bereitete es ihm, daß sie selbst seine delikatesten Gerichte fast unberührt stehen ließ und nur gerade so viel aß wie ein Hühnchen, so drückte er sich gegenüber Brack aus. Daß Pei Feng dies auch den anderen verschwieg, war selbstverständlich, für ihn gab es nur zwei Menschen, die ein Recht hatten, über Marga genau informiert zu sein: Er selbst schied aus, – es blieben nur Brack und der Mann, der von Brack als Horcher beinahe erwischt worden wäre und der all die guten Dinge heimlich heranschleppte, die nur Margas Speisekarte zugute kamen und dann

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/221&oldid=- (Version vom 1.8.2018)